Kreissportbund Greiz e.V.

Der 7. Kreissporttag wählte am 05.Mai 2012 den Vorstand des Kreissportbund Greiz für die nächsten drei Jahre und beschließt Haushalt 2012.

Auszüge aus dem Bericht des Vorsitzenden Uwe Jahn:

 

 

Sport bewegt – beweg Dich! Mit diesen Worten sind wir vor drei Jahren beim 6. Kreissporttag 2009 in Hohenölsen angetreten. Am Ende der Amtszeit des Vorstandes ist Gelegenheit über die Entwicklung des Sports in unserem Landkreis nachzudenken. Dabei wird es dem einen so vorkommen als seien erst drei kurze Jahre vergangen, dem anderen, als handele es sich um eine kleine Ewigkeit. Lassen wir uns dadurch nicht beirren. So sind wir angetreten, das der Sport sich als integraler Bestandteil unserer Gesellschaft den Herausforderungen unserer Zeit stellt: Denn wenn wir uns nicht bewegt hätten, wären wir von anderen Interessen bewegt wurden. Der Vorstand des Kreissportbundes Greiz hat im vergangenen Zeitraum versucht den Sport und uns alle in Bewegung zu halten. Und dies insbesondere für den Sport vor Ort, in unserem Landkreis. Wenn wir mit heutigem 7. Kreissporttag die Zukunft des organisierten Sports im Landkreis als Grundlage der zufassenden Beschlüsse und der anstehenden Wahlen des Vorstandes bis 2015 gestalten, tun wir dies nicht in selbstgefälliger Zufriedenheit. Wir müssen vielmehr Gewohnheiten auf den Prüfstand stellen und das, was wir für notwendig erachten, mit dem Machbaren vergleichen. Das bedeutet auch, Spielräume zusammen mit der Politik im Landkreis und in den Kommunen neu auszumessen. Die Sportvereine bilden zweifellos weiterhin das Rückgrat und die eigentliche Substanz unserer gemeinwohlorientierten Bewegung mit ihren ebenso unbestrittenen wie zahlreichen gesellschaftspolitischen Beiträgen. Sie erfüllen somit verstärkt soziale-, gesundheitliche- und bildungs-politische Aufgaben. In den Vereinen wird tausendfach nicht nur sinnvolle Freizeitorientierung sondern auch Daseins- und Lebenshilfe geboten. Unser Anspruch ist es, den Sport in allen seinen Erscheinungsformen weiter zu entwickeln und damit einen positiven Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung unseres Landkreises zu leisten. Dafür brauchen wir Partner in Staat und Gesellschaft, im Landkreis und Kommunen in der Zivilgesellschaft und der Verwaltung. Unser wichtigster Partner in der Politik des Landkreises ist der Kreistag und das Landratsamt mit der Landrätin an der Spitze. Die Landrätin weiß auch, dass wir nicht nur vom Sport etwas verstehen – um im Bild zu bleiben – sondern dass wir bei allen unseren Plänen immer auch staats- und finanzpolitische Entwicklungen berücksichtigen. Deshalb können wir gut begründet sagen: Jeder Euro, der in den Sport fließt, ist keine Subvention, sondern eine Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft. Der Sport weist das beste Preis-Leistungs-Verhältnis auf, wenn es um die Verwirklichung von Zielen wie Integration, Inklusion, Entwicklung der Leistungsgesellschaft oder um die sympathische, überregionale Repräsentanz unseres Landkreises geht.Wenn wir diese Ziele mit Erfolg und Effizienz weiterverfolgen wollen, müssen wir also den Sport stärken und uns weiterhin in Bewegung halten. Der Kreissportbund Greiz mit seinen Vereinen ist und bleibt dabei der Devise verpflichtet: Wir rufen nicht nur nach Hilfe, sondern erbringen zunächst unseren eigenen Beitrag. Dies beinhaltet den effizienten Einsatz von Mitteln ebenso wie die Stärkung unserer Mitgliedschaften, qualitativ und quantitativ. Deshalb werden wir uns intensiv mit der Entwicklung unserer Mitgliederzahlen auseinandersetzen. Wir werden uns nicht selbstgefällig auf unseren Lorbeeren als die größte zivilgesellschaftliche Organisation im Landkreis ausruhen.Der Sport in seiner Vielfalt und Breite wird durch ein weit gefächertes Netz von Sportvereinen und Kreisfachausschüssen markiert. Ob Kleinkinder oder Senioren, trendorientierte oder wettkampf-ambitionierte Jugendliche, Gesundheitsbewusste oder leistungswillige Erwachsene, bürgerschaftlich Engagierte, sozial schwache oder kranke Menschen, sportfreudige Familien, integrationswillige ausländische Mitbürger – sie alle und auch noch viele weitere Bezugsgruppen gehören zur Klientel in unseren Vereinen.Die Mitgliederstatistik des Kreissportbundes Greiz gibt dazu eine klare Aussage.Der Kreissportbund Greiz vereint gegenwärtig 193 Vereine mit 17.632 Mitgliedern, darunter über 7.100 Kinder und Jugendlichen sowie 6.725 Frauen und Mädchen. Die demographische Entwicklung, vor allem der Geburtenknick wird uns in den Jahren weiterhin vor Herausforderungen stellen.

Das tägliche Sportangebot der Vereine dient den Bürgerinnen und Bürgern unseres Landkreises zur bewegungs- und körperorientierten ganzheitlichen Entwicklung der Persönlichkeit und strebt somit Gesundheit in physischer, ganzheitlicher und sozialer Hinsicht an. Insbesondere für Kinder und Jugendliche stellt der Verein – in Ergänzung zu Familie und Schule – ein wesentliches Element zum Erlernen sozialer Kompetenz dar. So müssen wir nach dem Wachstum der letzten Jahre für den kommenden Zeitabschnitt mit leichten Mitgliederrückgängen in den untersten Altersbereichen rechnen. Bei der Gewinnung von Mitgliedern müssen wir aber noch weitere Zielgruppen erschließen.

Schon jetzt ist ersichtlich, dass wir unsere Sportangebote noch stärker an Frauen und Mädchen aber auch an ganze Familien, nicht nur an einzelne Familienmitglieder ausrichten müssen. Auch wenn der Anteil der Frauen und Mädchen in unseren Sportvereinen gestiegen ist, beträgt dieser derzeit noch 38 Prozent.

Diese Zahlen zeigen, dass wir unsere Anstrengungen und geschlechter-spezifische Angebote nicht nur fortsetzen, sondern sogar intensivieren müssen.

Im Bereich Bildung und Sport liegt auch eine der ganz großen Heraus-forderungen für unsere Vereine. Das Modellprojekt „Weiterentwicklung der Thüringer Grundschulen“ als offene Ganztagesschulen, auch umgangssprachlich unter „Kommunalisierung der Horte“ bekannt, verändern die Lebensbedingungen von Kindern und damit die Rahmenbedingungen für unsere Sportvereine sehr intensiv. Diese Entwicklung ist unumkehrbar und erfordert innovative Zusammenarbeit zwischen Schulen und Vereinen. Dabei kann der Sport sein inzwischen allgemein anerkanntes kognitives und soziales Bildungspotenzial einbringen und so zum Bildungserfolg und zur sozialen Kompetenzvermittlung erheblich beitragen. Dazu müssen die Kooperationen von Verein und Schule die Bedürfnisse des Sports ausreichend berücksichtigen.

Wir kämpfen in der DOSB-Initiative „Foul von Rechtsaußen“ und dem Projekt „Sport zeigt Gesicht!“ des LSB Thüringen gemeinsam gegen Rechtsextremismus. Wir müssen feststellen, dass rechtsextreme Gruppierungen versuchen, auch Sportvereine als Plattform zur Verbreitung ihres abstrusen Gedankenguts zu missbrauchen. Hier müssen wir noch wachsamer sein und noch entschiedener handeln.

Wir haben im Kreissport-bund Greiz über 3.500 Menschen die sich ehrenamtlich engagieren. Das ist ein riesiges Potenzial und macht den Kreissportbund Greiz auch in dieser Hinsicht zur größten zivilgesellschaftlichen Organisation im Landkreis.

Über 3.500 Menschen erbringen im Sport des Landkreises Greiz ehrenamtlich jährliche Leistungen im Wert von mindestens 7,5 Mio. Euro für das Gelingen unserer Gesellschaft.

Wir brauchen mehr weibliche Führungskräfte im Sport. Der DOSB und der LSB Thüringen unterstützen uns dabei mit den Aktionsprogrammen „Frauen an die Spitze“, mit einem Mentoring-Projekt, mit Führungstalente-Camps, mit dem Projekt EVA - Erfolg, Verantwortung, Aktivität sowie mit Wettbewerben und Beratung unter dem Motto „Sport tut Frauen gut- Frauen tun dem Sport gut“.

Unabhängig davon, sollten wir seitens des Kreissportbundes über den Landessportbund und den Deutschen Olympischen Sportbund aber auch weiter auf die Beseitigung von Hindernissen zur ehrenamtlichen Betätigung drängen

Konkrete Arbeitsschwerpunkte die gleichzeitig Orientierung für den nächsten Zeitabschnitt und kommenden Jahre sein sollen sind:

· Nachhaltige Entwicklung des Sportangebotes und der Sportinfra-struktur entsprechend den Bedürfnissen der Menschen, Beiträge leisten zur Persönlichkeitsentwicklung und zur Gesundheit.

· Breitgefächerte sportliche und überfachliche Jugendarbeit.

· Förderung der aktiven Bürgergesellschaft, ehrenamtlichen Engagements mit gleichberechtigter Teilhabe von Mädchen, Frauen und Männern.

· Eintreten für Toleranz, soziale Integration und gegen Gewalt und Extremismus.

· Orientierung bieten in Zeiten gesellschaftlicher Veränderungen.

· Demokratische Mitgestaltung Europa-, bundes-, landesweiter aber insbesondere kommunaler Entwicklungsprozesse.

· Beteiligung am Prozess der Europäischen Vereinigung, Weiterentwicklung der außen-, internationalen Sportbeziehungen.

Hauptziel unseres Wirkens soll und muss es daher immer bleiben, die Sportvereine und Kreisfachausschüsse in ihrer Tätigkeit zu unterstützen und zu stabilisieren.

 

Der neue Vorstand des Kreissportbund Greiz:

 

v.l.n.r. Wolfgang Bunge, Regina Meier, Peter Jugel, Christian Tischner, Frank Emrich, Werner Saller, Ines Wartenberg, Mike Stieber, Birgitt Funke, Marlies Jakat, Wieland Ressel, Martina Munzert, Uwe Jahn