Kreissportbund Greiz e.V.

Seit dem 15. Februar gilt (vorerst bis zum 30. Juli 2021) eine neue Corona-Verordnung für Kindertagesstätten, Jugendhilfe, Schule und Sport (Sportverordnung). Diese regelt in den §§ 48 bis 51 wann und in welcher Form Sport erlaubt ist. Die Sportverordnung arbeitet mit einem Ampelsystem, das allerdings noch nicht wirkt.

Denn: Aktuell wird die Sportverordnung noch von der „Verordnung über außerordentliche Sondermaßnahmen zur Eindämmung einer sprunghaften Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2“ (Sonderverordnung) verdrängt.

 

Heißt, auch wenn mancher Orts die Ampel laut Inzidenzwert eigentlich schon auf Gelb oder gar Grün stehen würde, sind keine Lockerungen erlaubt. Für den organisierten Sport bedeutet dies, dass bis mindestens 15. März nur Individualsport unter freiem Himmel ohne Körperkontakt allein, zu zweit oder mit Angehörigen des eigenen Haushalts gestattet ist. Davon gibt es weiterhin Ausnahmen, insbesondere für den olympischen Kader- und den Profisport.

 

Wird dieser Vorbehalt der Sonderverordnung zum 16. März oder später aufgehoben oder gelockert, kommt eine weitere Regelung in Form der Thüringer Grundverordnung ins Spiel. Diese Grundverordnung regelt dann wiederum, dass für den organisierten Sport die Sportverordnung gilt mit den darin definierten drei Ampelphasen. Bei der Beurteilung, was erlaubt ist und was nicht, gelten für den Sport somit aktuell drei Regelungen: die Sonderverordnung zur Eindämmung, die Grundverordnung und die Sportverordnung.

 

LSB erwartet Klarheit und Aussichten zu einer schrittweisen Öffnung

Auch wenn aktuell leider noch keine Entspannung bzw. positive Entwicklung hinsichtlich der nach wie vor hohen Infektionszahlen in Thüringen abzusehen ist. Wir als Landessportbund Thüringen verfolgen gegenüber der Politik konsequent und im Namen aller Mitglieder und Mitgliedsorganisationen das Ziel, schnellstmöglich den Sportbetrieb wieder aufnehmen zu können. Hierzu sind wir in ständigem Kontakt mit der Landespolitik, speziell dem Thüringer Sportministerium, um gemeinsam abzustimmen, mit welchen verantwortungsbewussten ersten Lockerungen zu starten wäre und dabei gleichzeitig so behutsam vorzugehen, dass kein dritter Lockdown droht. Diesen würde der Sport nicht ohne größere Schäden überstehen.

 

Bei diesen Abstimmungen sehen wir als Landessportbund zunächst eine Priorisierung beim Kinder- und Jugendsport. Dem gesundheitlichen und psychosozialen Nachteilen des Sport- und Bewegungsmangels der Kinder und Jugendlichen ist in besonderer Weise entgegenzutreten. Zudem könnte der organisierten Kinder- und Jugendsport einen wichtigen Beitrag dabei leisten, den derzeit sehr häufig ausfallenden Schulsport zu kompensieren. Auch sollte der organisierte Sport in festen Kleingruppen im Freien möglich sein, zumal inzwischen gesichert scheint, dass die Wahrscheinlichkeit einer Infektion im Außenbereich unter Einhaltung des Mindestabstandes sehr gering ist. 

 

Wir werden in den Gesprächen mit dem Ministerium und der Politik auch nicht müde, immer wieder zu betonen, welchen besonderen Beitrag der Vereinssport zur Bewältigung der gesundheitlichen und sozialen Folgen der Pandemie leisten kann und dass die positiven gesellschaftlichen und gesundheitsfördernden Wirkungen des Sports im Verein in der bisherigen politischen Corona-Diskussion nicht ausreichend gewürdigt wurden. Die WHO hat im Zusammenhang mit der Bewältigung der Corona-Pandemie mehrfach auf die hohe Bedeutung eines gesunden Lebensstils einschließlich regelmäßiger Sportaktivität hingewiesen. Die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) fordert ebenso einen zügigen Einstieg in den Vereinsbetrieb. So begrüßt der LSB Thüringen den Beschluss der Konferenz der Sportminister*innen (SMK), der eine deutliche Empfehlung eines stufenweisen Wiedereinstiegs in den Sport an die Konferenz der Ministerpräsident*innen richtet.

 

Wir gehen davon aus, dass dieser SMK-Beschluss auch unsere Erwartungen hinsichtlich einer Öffnungsperspektive auf Bundes-, als auch auf Landesebene unterstützt. Denn auch wenn wir keine Forderungen bezüglich des Zeitpunkts der Lockerungen stellen, sind wir überzeugt, dass es langfristiger Planungen und mittelfristiger Perspektiven bedarf, an denen sich die rund 3.350 Thüringer Sportvereine orientieren können. Diese sind derzeit leider nicht erkennbar, noch im März erwarten wir uns mehr Klarheit in dieser Frage.

 

Unterstützung der Sportvereine

Gleichzeitig unterstützt die Landespolitik den Thüringer Sport auch in diesen herausfordernden Zeiten und hat durch den Landtag im Februar ein Corona-Hilfspaket verabschiedet, das Förderungen in allen Bereichen des organisierten Vereinssports vorsieht. Besonders begrüßen wir dabei das neue Programm zur Förderung von Sportgeräten, -materialien und digitaler Technik mit einem Gesamtvolumen von drei Millionen Euro. Es war wichtig, dass bei den Unterstützungsleistungen der Politik auch der Breitensport bedacht wird. Die Antragstellung wird abermals über die GfAW erfolgen und wir werden als LSB wieder unsere Unterstützung dabei zusichern. 

 

Auch der LSB hat in den vergangenen Wochen mit der Initiative #hauptsacheMuskelkater verschiedene Unterstützungsleistungen für die Thüringer Sportvereine zur Erstellung alternativer Sportangebote auf den Weg gebracht. Dazu gehört auch das schnelle zur Verfügung stellen des kostenfreies Videokonferenz-System BigBlueButton für die Mitgliedsorganisationen. Derzeit wird geprüft, inwieweit der LSB auch ein Abstimmungstool für digitale Mitgliederversammlungen bereitstellen kann und eine App zur Registrierung von Teilnehmenden zur Kontaktnachverfolgung wird getestet. Inwieweit auch der Einsatz von Schnelltests für die Vereine eine Option auf dem Weg zurück in den Trainings- und Wettkampfsport sein kann, wird zudem ebenfalls geprüft. Der LSB wird die Thüringer Sportfamilie auf dem Weg zu einer verantwortungsvollen Rückkehr in den Sportbetrieb bestmöglich unterstützen.

 

Seit Beginn der Pandemie tragen die Thüringer Sportvereine und -verbände alle Einschränkungen solidarisch mit und wir hoffen, dass sie auch zukünftige die Anstrengungen zur Kontrolle der Corona-Pandemie weiter unterstützen werden – im Sinne der Verantwortung für die Gesundheit der Mitglieder. Dafür und für das andauernde Engagement einen herzlichen Dank!